Italiens Kaffeehauptstadt Triest – Verwurzelte Tradition

Italiens Kaffeehauptstadt Triest
©marantoni2004 – Pixabay.com

Eine der schönsten Kaffeestädte der Welt – Italiens Kaffeehauptstadt Triest. Diese Anerkennung verdient der besondere Ort zu Recht.

Hier vereinen sich Kaffeehandel, Verarbeitung, Wissenschaft, Technik, geschichtsträchtige Kaffeekultur und Passion. Die Exzellenz in diesem Sektor ist die Frucht von 300 Jahren Erfahrung.

Triest – Geschichte & Entwicklung

Bereits 1382 wurde Triest in den Herrschaftsbereich der Habsburger eingegliedert. Kaiser Karl VI. erkannte die günstige Lage als Handels-Knotenpunkt für Mittel- und Osteuropa. Er ließ den Freihafen der Stadt um 1719 bauen.

Das Geschäft fing an, zu florieren, als dieser unter Maria Theresia, der Tochter Karls VI., erweitert wurde. Die Hafenstadt entwickelte sich zum wichtigsten Mittelmeerhafen in diesem Wirtschaftszweig. 1755 wurde an der Piazza della Borsa eine Warenbörse eröffnet und so die italienische Kaffeehauptstadt Triest geboren.

Hermann Hausbrandt, ein Kommandant der österreichischen Handelsmarine, sah das wirtschaftliche Potenzial in der Verarbeitung des Kaffees vor Ort. Er gründete um 1892 die erste Triestiner Kaffeerösterei namens Hausbrandt. Heute gehört die Marke zu Zanetti.

Zusammen mit einer zweiten bedeutenden Persönlichkeit legte Hausbrandt den Grundstein für die heutige Weltklasse: Er tat sich 1933 mit dem ungarischen Geschäftsmann Francesco Illy zusammen, um die Illy & Hausbrandt Industria Nazionale Caffè ins Leben zu rufen.

1935 erfand Mitbegründer Illy mit „Illetta“ den Prototyp der heutigen automatischen Kaffeemaschinen. Das Unternehmen wurde später zu illycaffè, als sich die Geschäftsleute in den 1960er Jahren trennten.

Handel heute & internationales Ansehen

triest kaffee italien
©marantoni2004 – Pixabay.com

Triest selbst bezeichnet sich als Kaffeehauptstadt. Denn auch heute noch ist sie noch wichtiger Kaffeehafen für den internationalen Schiffsverkehr und Italiens bedeutendster Hafen – besonders für den Kaffeeimport. Hier läuft mehr als 1/3 des Gesamtimports des Landes ein. 2018 betrug der Warenumschlag 62,7 Millionen Tonnen Rohkaffee. Das Schienennetz und die Autobahn A4 / E70 gewährleisten den zügigen Weitertransport der Ware.

Etwa 50 Firmen arbeiten in Triest gegenwärtig in dem Geschäftsfeld Kaffee. Mehrere Kaffeeröstereien bereiten den Rohkaffee auf. Beispiele sind „La Triestina“ oder der renommierte Kaffeeproduzent Illy. Dieser genießt weltweites Ansehen, das vor allem auf der guten Qualität fußt.

Wenn Sie einen üblichen Kaffee trinken und mit Illy Kaffee vergleichen, erkennen Sie sofort den Unterschied: Illy mischt im Gegensatz zu den meisten anderen Produzenten nicht verschiedene Kaffeesorten, um den Preis möglichst günstig zu halten.

Stattdessen verwendet das Unternehmen zu 100 % reine und hochwertige Arabica-Bohnen. Diese stammen direkt aus den Herkunftsländern – hauptsächlich aus Brasilien.

Illy gründete 1999 eine Kaffee-Universität mit heutigem Sitz in Triest. Geschäftliche oder private Interessenten können sich hier professionell schulen lassen. Eine bedeutende Rolle kommt den vier Laboratorien des Kaffeeherstellers zu. Diese gewährleisten die hohe Qualität und das herausragende Aroma des komplexen Getränks, das aus etwa 1.500 chemischen Substanzen besteht.

Tipp Sehenswertes & Souvenir: Illy bietet Führungen durch seine Produktionsanlagen an. Aufgrund von Corona sind diese momentan ausgesetzt, aber vielleicht sind Besichtigungen zum Zeitpunkt Ihrer Anreise bereits wieder möglich?

Ein schönes Souvenir und zugleich praktischer Gebrauchsgegenstand für Zuhause sind die außergewöhnlichen Tassen der illy Art Collection – wie z.B. das Illy Art Collection Sagmeister Set mit 4 Espressotassen*.

Kaffee als tief verwurzelte Tradition

Bedingt durch den regen Handel und historische Einflüsse ist das Kaffeetrinken für die Einheimischen ein festes Ritual, ein Teil ihres Lebens geworden. Aus diesem Grund finden wir zahlreiche Kaffeehäuser, darunter auch mehrere historische Cafés.

Einige von ihnen haben ihr ursprüngliches Flair bewahrt, das gut und gerne an ein Wiener Kaffeehaus erinnert.

Einst saßen dort Schriftsteller wie James Joyce, um ihren Geist beflügeln zu lassen. Sie trugen ihren Teil dazu bei, dass die Cafés vor Ort als Literatentreffpunkte entdeckt wurden. Nicht verwunderlich ist es da, dass die Triestiner eine besondere Beziehung zu dem Getränk aufgebaut haben – etwa 1.500 Espressi konsumiert ein Triestiner pro Jahr, also vier Espressi am Tag!

Historische Kaffeehäuser in der Kaffeehauptstadt Triest